Abbau der Tar Sands

Aus Tar Sands-Kampagne
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Tar Sands-Ausbeutung im Tagebau
Borealer Wald und Gewässer im Vordergrund, Tagebau im Hintergrund

Ursprünglich war die Bergbau-Technologie zur Gewinnung der Tar Sands von Schaufelradbaggern und kilometerlangen Förderbändern geprägt, inzwischen wurden diese aber von Monsterbaggern und riesigen Trucks verdrängt. Um ein Barrel Öl aus den Tar Sands zu gewinnen, müssen 2 Tonnen Teersande abgebaggert werden - gewaltige Mengen Erz werden daher 24 Stunden am Tag, jeden Tag, das ganze Jahr über, bewegt. Dies führte zur Verwendung sehr großer Apparaturen, zuerst durch Suncor 1967, dann stieg 1978 auch Syncrude mit ein. Beide Unternehmen verwenden Maschinen, die robust genug sind, um die Teersande abbagern und kontinuierlich in Betrieb bleiben zu können und dabei dem abrasiven Gestein und extremen Klima zu trotzen. Etwa 3.000 km², 3,6mal die Fläche New Yorks, sind die von der Tar Sands-Industrie gepachteten Tagebauflächen groß - davon wurden bereits 300 Quadratkilometer "verarbeitet" und sind vom All aus als Kraterlandschaften sichtbar[1].

Neben der Erzgewinnung im Tagebau, die seit den 1920ern eine zentrale Rolle für die Tar Sands-Industrie spielt, gibt es auch noch die In Situ-Verfahren, mit denen tiefer gelegene, schwerer zu erreichende Teersandvorkommen - mehr als 80 % der Tar Sands-Reserven - ausgebeutet werden[1]. Hierbei wird der Rohstoff gewissermaßen aus dem Boden gepumpt - ganz so einfach ist es in der Praxis natürlich nicht.

Um Bitumen produzieren zu können, bedarf es eines detallierten Wissens über Tiefe, Qualität und jegliche geologische Variationen innerhalb der Tar Sands-Lagerstätten. Das ist entscheidend für die Planung der Tagebaue oder auch In Situ-Anlagen. Hochspezialisiertes Wissen, Fertigkeiten und Techniken sind erforderlich, um zu verstehen, was in hunderten Metern Tiefe verborgen ist. Die zwei wichtigsten Methoden zur Sammlung von Informationen zur weiteren Analyse sind seismische Untersuchungen und Kernbohrungen.


  1. 1,0 1,1 Rick Schneider/Simon Dyer: Deep oil sands may transform 21 % of Alberta; Canadian Parks and Wilderness Society + Pembina Institute; Edmonton, August 2006


Diese Seite ist ein Auszug einer Publikation aus unserer Kampagne im grünen blatt. Unter der Überschrift "Tar Sands": Nachhaltige Zerstörung von Urwäldern und Feuchtgebieten, Enteignung indigener Menschen und größter Einzelverursacher des Treibhauseffekts erscheint dort seit Anfang 2013 eine fortlaufende Artikelserie mit Hintergrundinformationen zu den Tar Sands.

Dieser Auszug ist Teil 4 der Artikelreihe entnommen. Weiterverwendung und Verbreitung unter Angabe der Originalquelle (grünes blatt) oder unserer Kampagne ist erwünscht!