Nikanotee

Aus Tar Sands-Kampagne
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Im August 2013 startete Suncor die Renaturierung eines Moores - das Projekt wird "Nikanotee" genannt, abgeleitet vom Cree-Wort für "Zukunft"; die Planungen begannen etwa acht Jahre früher[1]. Das Suncor-Moor ist drei Hektar groß und wird von einem menschgemachten 32 Hektar umfassenden Wassersystem gespeist. Der Tar Sands-Konzern ist stolz darauf die eigentlich unmögliche Renaturierung eines Feuchtgebiets angegangen zu sein und betont Forschungspartnerschaften mit diversen Einrichtungen.[2] Zwischen den Zeilen aber ist erkennbar, das außer Hoffnung und Stolz wenig Wissen und Klarheit besteht, wie ein derart komplexes Biotop lebendig gemacht, geschweige denn eine Ähnlichkeit zum vorigen Naturzustand erreicht werden soll.

An der Konzeption der Moor-Renaturierung waren auch die Universitäten von Waterloo, Calgary und Colorado State beteiligt. Die zugrundeliegende Wasserscheide wurde bis Januar 2013 fertig gestellt, danach begannen die oberirdischen Anpflanzungen. Die Feierlichkeiten zur Eröffnung des neuen Renaturierungsvorhabens veranstaltete Suncor am 25. August desselben Jahres, während nur 500 Meter entfernt laute Monstertruck-Motoren röhren und Abgaswolken aus den weiter laufenden Tar Sands-Anlagen ziehen[3].[1]

Suncor hat sein Vorhaben, ein Moor zu "renaturieren" an einen Ort gelegt, der zuvor ein Flusstal war. "Ich glaube nicht, dass das nachteilige Auswirkungen auf die Gegend hat, solange man Ökosysteme schafft, die es hier gab", erklärt die Direktorin der Abteilung Feuchtgebiete-Renaturierung bei Suncor. "Ob der Wald nun links von dir liegt oder rechts, es ist nur wichtig, dass wir wieder gesunde Wälder schaffen. Wir müssen lediglich die selben Ökosysteme wieder in die Landschaft setzen. Sie müssen sich nicht an der gleichen Stelle befinden wie zuvor.[3]" Ganz anderer Meinung sind da die Biologinnen Suzanne Bayley und Rebecca C. Rooney, die in einer Untersuchung zum Schluss kamen, dass die Wahl des Ortes sehr wohl massive Auswirkungen darauf haben kann, ob ein überlebensfähiges Ökosystem entsteht oder nicht. "Es macht uns wütend, weil sie irgendwelche Pflanzen in die Landschaft setzen, aber es wird nicht wieder so aussehen, wie es war, und die einstigen Funktionen werden nicht wieder entstehen",erklärte Bayley, die die Region seit etwa zwei Jahrzehnten studiert hatte, in einem Interview mit "Globe and Mail" bereits 2012[4].[1]



Diese Seite ist ein Auszug einer Publikation aus unserer Kampagne im grünen blatt. Unter der Überschrift "Tar Sands": Nachhaltige Zerstörung von Urwäldern und Feuchtgebieten, Enteignung indigener Menschen und größter Einzelverursacher des Treibhauseffekts erscheint dort seit Anfang 2013 eine fortlaufende Artikelserie mit Hintergrundinformationen zu den Tar Sands.

Dieser Auszug ist Teil 8 der Artikelreihe entnommen. Weiterverwendung und Verbreitung unter Angabe der Originalquelle (grünes blatt) oder unserer Kampagne ist erwünscht!