Atombomben - oder was Ingenieure sich so ausdenken

Aus Tar Sands-Kampagne
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Die Problematik der Verflüssigung des unterirdischen Bitumens, um es abpumpen zu können, hat zahlreiche Experimente ausgelöst - viele davon angewandt in der Praxis, manche zum Glück nur in Gedanken. Denn es scheint Ingenieure einer profitablen Industrie, die mit Scheuklappen nur die technische Herausforderung der Produktion verfolgen, können äußerst kreativ sein - und begreifen nicht, was sie sich da ausdenken. Eine dieser wahnsinnigen Ideen ist das sogenannte "Fire Flooding" (Feuerflutung) oder "Combustion" (Feuerung) - hierbei wird Sauerstoff eingeleitet und in das Gestein injiziert, anschließend wird die Lagerstätte im Untergrund in Brand gesetzt. Dabei verbrennt auch ein Teil des Bitumens, der Rest des nun fließfähigen Materials wird durch die Produktionsschächte abgepumpt.

Noch weiter geht der Irrsinn, wenn vorgeschlagen wird unterirdisch kleinere Atombomben zu zünden. Angebracht unterhalb der Lagerstätte soll so ein riesiger Hohlraum geschaffen werden, der sich mit dem durch die Explosion erhitzten und verflüssigten Bitumen füllt und abgepumpt werden könnte. Diese Idee wurde von den späten 1950ern bis Anfang der 1970er Jahre in vielfältigen Theorien verfolgt. Das Propaganda-Museum der Tar Sands-Industrie, das Oil Sands Discovery Center in Fort McMurray, stellt diesen Ansatz in seiner Ausstellung kritiklos dar. Mit keiner Silbe wird auf die Auswirkungen der propagierten Freisetzung radioaktiven Materials eingegangen. Ganz lapidar wird zuletzt nur festgestellt: "trotz anfänglichen Planungen wurde diese Idee nie in die Praxis umgesetzt, und Kanadas Zustimmung zur Bannung unterirdischer Atomtests ruinierte diese Anregung".



Diese Seite ist ein Auszug einer Publikation aus unserer Kampagne im grünen blatt. Unter der Überschrift "Tar Sands": Nachhaltige Zerstörung von Urwäldern und Feuchtgebieten, Enteignung indigener Menschen und größter Einzelverursacher des Treibhauseffekts erscheint dort seit Anfang 2013 eine fortlaufende Artikelserie mit Hintergrundinformationen zu den Tar Sands.

Dieser Auszug ist Teil 5 der Artikelreihe entnommen. Weiterverwendung und Verbreitung unter Angabe der Originalquelle (grünes blatt) oder unserer Kampagne ist erwünscht!